Sambia
"Das Herz Afrikas"

Sambia ist ein Binnenstaat und liegt im südlichen Afrika, eingerahmt von acht Nachbarländern. Die Landfläche Sambias entspricht mehr als zwei Mal der Größe von Deutschland.

1964 ist Sambia unabhängig geworden. Es war zuvor britische Kolonie und wurde mit Simbabwe als "Rhodesien" bezeichnet.

International bekannt sind vor allem die tollen Nationalparks, die großen Kupferabbau-Regionen im Norden und die riesigen Victoria Wasserfälle, die sich Sambia mit Simbabwe teilt.

Die Wirtschaft Sambias lebt vor allem von dem Abbau und Export von Kupfer. Gleichzeitig ist das Land hoch verschuldet und abhängig von internationalen Zuwendungen. 2020 musste Sambia, als erstes Land Afrikas, gegenüber internationalen Gläubigern die Zahlungsunfähigkeit erklären. Die Landeswährung ist der Zambian Kwacha, ZMK.

Menschen

19 Millionen Einwohner, Medianalter: 17 Jahre

Die Einwohner Sambias teilen sich in verschiedene Volksgruppen auf, vor Ort als „Tribe“ bezeichnet, die maßgeblich für die Zugehörigkeit und Identifikation der Menschen sind. So kommt es auch, dass 72 Sprachen im Land gesprochen werden; Englisch ist Amtssprache und in Schule und öffentlichen Einrichtungen vorherrschend.

Von den 19 Mio. Einwohnern Sambias bezeichnen sich 97% als christlich, ca. 1% sind muslimisch. Zuzug gibt es zu kleinen Teilen aus Indien und dem Libanon, zudem leben im Land mittlerweile viele Menschen aus China, die v.a. für Bauprojekte in Zusammenarbeit der chinesischen und sambischen Regierung ins Land gekommen sind. Dies birgt immer wieder Konflikte.

Die Bevölkerung ist eine der jüngsten weltweit, 50% sind jünger als 17 Jahre.

Natur und Klima

tropisches, mildes Kilma

Es gibt drei Jahreszeiten: Die heiße Trockenzeit („dry season“) im Oktober und November, die milde Regenzeit („rain season“) von Dezember bis April und die kalte und ebenfalls trockene Jahreszeit („cold season“) von Mai bis September. In der heißen Trockenzeit ist es in Sambias Hauptstadt Lusaka tagsüber meist ca. 32°c, im Winter durchschnittlich um die 15°c.

Sambia verfügt besonders im Norden und Osten über diverse Gewässer, wie z.B. den Sambesi Fluss, den See Kariba oder die Victoria Wasserfälle. Trotzdem kann das nicht die zu langen Dürren und ungenügenden Regenfälle ausgleichen, unter denen Menschen, Tiere und Landwirtschaft vor allem im Süden seit einigen Jahren leidet. Der Klimawandel ist hier für die Menschen im Alltag immer stärker spürbar.

Bildung

Viele Analphabeten, hohe Kosten

Je nach Studie wird in Sambia von einer Analphabetenquote von ca. 55% an der Gesamtbevölkerung gesprochen, und die Hälfte der Grundschüler verlässt die Schule ohne Abschluss. Obwohl 2022 offiziell die Schulgebühren für staatliche Grundschulen abgeschafft wurden, ist der Schulbesuch für viele Familien nach wie vor nicht erschwinglich (siehe FAQ dazu).

Offiziell besteht in Sambia für Kinder bis 14 Jahre eine Schulpflicht, praktisch wird diese jedoch nicht verfolgt oder umgesetzt. Das sambische Schulsystem ist an das britische angepasst, vorherrschende Unterrichtssprache ist deshalb Englisch.
Es gibt acht Universitäten mit ca. 114.000 Studierenden im Land. Studieren ist aufgrund hoher Studiengebühren in der Regel der obersten Bevölkerungsschicht vorbehalten.

Einblicke in ein kontrastreiches Land

In Sambia ist der Unterschied zwischen Arm und Reich so extrem wie kaum irgendwo auf der Welt:

Laut Gini-Index befindet sich Sambia unter den vier Staaten mit der größten Ungleichverteilung innerhalb einer Gesellschaft – weltweit!